
Liebe Mitreisende,
wir haben eine großen Sprung ostwärts gemacht... und dazu über 1000 km gefahren. Der Kontrast könnte nicht größer sein. Aus den kargen Bergen in die Ebene mit üppiger Vegetation und feucht-heißer Luft. Wir schwitzen auch nachts
San Miguel de Tucumán
800 000 Einwohner, die größte Stadt Nordargentiniens, fast unbeeinflusst vom Tourismus und feucht...Dafür ist die Vegetation gigantisch gemessen an der Wüste und sehr kargen Landschaft, in der wir in den letzten Wochen zuhause waren. Beim Überqueren der grünen Berge nach Tafi del Valle zieht in höheren Regionen Nebel auf, der uns als Regen bis nach Tucuman begleitet. Wir fahren immerhin von 4 000 m auf ca 400 Höhenmeter nach unten. Es erwartet uns eine quirlige, verhangene und nasse Stadt die uns an Kuba erinnert. Es scheint mehr Mopeds in allen Altersklasse und Umbauten zu geben als Autos. Junge, Alte, Frauen, Männer und Kinder flitzen kreuz und quer über oder entlang der Strassen, meist ohne Helm; wenn Helm, dann lässig nach hinten geschoben auf dem Kopf oder am Arm hängend. Aus unserer Sicht sind die Mopeds meist überladen, mit schwergewichtigen Menschen oder zu vielen Personen. Ganze Familien finden Platz: vorne vorm Vater ein Kind und hinter ihm vor der Mutter noch zwei Kinder, rechts und links am Lenker Tüten mit dem Einkauf, ebenso in den Händen der Mutter.... Es wird alles Mögliche transportiert: Familienangehörige, selbst Babys und Kleinkinder, Werkzeug, Ersatzteile, Lebensmittel ... was der Alltag ebenso verlangt. In den Wohngebieten am Rande werden Pferde als Fortbewegungsmittel benutzt.
Ihr werdet keine Fotos davon sehen, denn ich habe Probleme mit dem Fotografieren von Personen, die ich nicht fragen kann, ob sie das möchten.
Wo übernachten?
Darüber habe ich bereits vor Monaten geschrieben. Wir wissen tagsüber nicht, an welchem Platz wir abends schlafen. In der Stadt oder dicht besiedelten Regionen ist es meist schwieriger. Dort schauen wir nach Campingplätzen. Ansonsten stellen wir uns frei. Wir lassen uns meist durch unser Gefühl leiten.
Wir können auch im Internet nach Übernachtungsplätzen schauen, denn dort vermerken Reisende ihre gefundene Plätze. Für Tucuman haben wir bei den „Overländer“ einen Vorschlag gefunden. Bei einem Viadukt außerhalb der Stadt soll man gut stehen und übernachten können. Als wir mit Einkaufen fertig sind, suchen wir den Weg dort hin. Mittlerweile ist es dunkel und es ist schwierig, den Zugang zu finden. Wir landen auf einem Feldweg, der immer enger wird und sehr zugewachsen ist. Sie Zweige der Sträucher kratzen an Womo, dass es uns körperlich weh tut. Ich steige aus und versuche mit der Taschenlampe den Weg auf seine Fahrbarkeit zu überprüfen. Je weiter ich gehe, umso enger wird der Weg. Schließlich geht Peter selbst noch einmal den Weg ab und entschließt zurück zu fahren. Leichter gesagt als getan. Rückwärts bei dunkler Nacht mit diesem Drumm von Womo... Nach einer Weile sehen wir eine kleine, frei Stelle, die dicht bewachsen ist, aber eine Umdrehmöglichkeit zu sein scheint. Wieder wird der Untergrund überprüft. Wir wagen das Drehen. Und Peter schafft es, so dass wir zwar mit Kratzer aber unbeschadet aus dem Dschungel kommen. Aber wohin jetzt? Am Ende des Weges, kurz vor der Zufahrt der Schnellstraße steht ein kleines Haus und dort fährt gerade ein Auto vor. Wir entschließen uns zu fragen, ob wir auf der Wiese vor dem Haus übernachten dürfen. Das wird uns vom Herr des Hauses sofort erlaubt. Wir sind dankbar und erleichtert, dass wir nicht weiter suchen müssen. Die Nacht ist zwar laut wegen der vorbeifahrenden Autos, aber wir fühlen uns sicher aufgehoben. Am Morgen bedanken wir uns mit 2 Luftballons und einem Geschenkle aus der Schatzkiste für den Sohn des Hauses.
An den Ampeln
In den Städten – und so auch in Tucuman – stehen an den Ampeln Leute und bieten eine Ware an: Lebensmittel, Gewinnlose, Waschen der Autoscheiben, Jonglieren usw... Diesmal steht eine junge Frau an der Ampel und bietet Zitronen zum Kauf an. Wie schätzen ihr Alter. Aufgrund ihres Gesichtsausdruckes tippe ich auf 16-20 Jahre. Beim Ampelhalt spricht Peter sie an und erfährt, dass sie erst 14 Jahre alt ist. Wir sind überrascht, denn sie ist sehr vom Leben gezeichnet.
Waschanlage
Die Zufahrt zur Stadt ist eine einzige Waschanlage. Rechts und links von der Strasse stehen jede Menge Leute und bieten eine Autowäsche an. Steine begrenzen den Platz des jeweiligen Anbieters und es wird geschrubbt, gewässert und gewienert.
Sonntagsmorgen fahren wir durch den riesigen Park und sehen Leute in den Cafés sitzen. Am Straßenrand wird ebenfalls in der Zeit das Auto gewaschen.
Von Tucumán aus beschließen wir eine große Strecke zu fahren - Richtung Wasserfälle Iguazú. Auf dem Weg dorthin schauen wir uns verschiedene Städte und deren Sehenswürdigkeiten an, von denen wir berichten.
Wir fahren durch die Provinzen Santiago del Estero, Chaco, . Corrientes und sind nun in der Provinz Misiones. Überall in diesen Provinzen gibt es viel Wasser und Sumpfgebiete. Die Provinz Misiones liegt am äußersten nördlichen Zipfel von Argentinien mit den angrenzenden Ländern Uruguay und Brasilien. Überall leuchtet die rote Erde – vor allem abends, wenn die Sonne lange Schatten wirft – bis hin zu orange. Die Vegatation ist dicht mit Palmen, Laub- und Nadelwälder. Der alles beherrschende Fluss Rio Panará begleitet uns bis Posadas. In der Mitte des breiten Flusses befindet sich die Landesgrenze zu Paraguay. Am Ufer in Posada sehen wir rüber zur paraguayischen Stadt Encarnación. Eine Brücke verbindet die Länder.
Wir fahren weiter nach San Ignacio Miní, eines der sieben Jesuiten-Ruinen die die UNESCO zu Weltkulturerbstätten erklärt hat (Reducciones Jesuíticas de San Ignatcio). Sie sind um 1600 entstanden und bezeugen einen fruchtbaren Zusammenschluss der spanischen (Jesuiten) und indigenen (Indígenas vom Stamm der Guranai) Guranai-Kultur. Wir konnten uns die Stätte ansehen und waren beeindruckt von der damaligen Baukunst und der Größe der Anlage.
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Renate (Sonntag, 20 März 2016 15:48)
Hallo Ihr zwei Weltenbummler,
da habt Ihr ja ordentlich Kilometer hinter Euch gebracht.
Die Bilder mit den Felsen und Steinen sind ja wieder sehr beeindruckend. Kann mich kaum sattsehen.
Maria ich glaube Du mußt Dich doch noch ein die Bildausstellung heranmachen. Hänge Dir auch dann gerne die Bilder auf !!
War habt Ihr eigentlich den Fotomodellen Vicunas bezahlt oder versprochen, dass sie so toll in einer Reihe für das Foto stehen bleiben?
Heute sonnige Grüße aus dem Remstal
DANIEL VIDAL (Sonntag, 20 März 2016 16:54)
Hallo Peter, so für Argentinien wieder ... Sehr gut, für die Semaphore kümmern, auch dort zu stehlen aus. Da Sie aus Nord-Argentinien sind nicht zu stoppen Besuch Salta, Cafayate (versuchen Sie den Wein) und dann, Iguazu Falls ist sehr nett das alles. Waring Dengue und Zica. Achten Sie darauf !!!
DANIEL VIDAL